Woldemar von Brandenburg

Aus Mittelalter-Lexikon
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Woldemar von Brandenburg (W. der Große, um 1281 - 1319). Markgraf von Brandenburg (1308 - 19), jüngster Sohn des Markgrafen Konrad I. aus dem Hause der Askanier. Nach dem Tod seines Mitregenten Otto IV. (1308) konnte Woldemar den unter mehreren Linien seines Hauses zersplitterten Familienbesitz in eigener Hand vereinigen (1317). Nach seinem Tod und dem des letzten Askaniers, seines Neffen und Erben Heinrich II. (1320), fiel die Mark an die Wittelsbacher.
Gegen diese trat 1348 der "Falsche Woldemar" ("Trug-Waldemar") auf, der vorgab, der von einer langen Pilgerreise zurückgekehrte Markgraf zu sein. Er wurde vom Erzbischof Otto von Magdeburg als echt anerkannt und fand eine große Anhängerschaft unter den Feinden der Wittelsbacher und wurde sogar von Kaiser Karl IV. mit der brandenburgischen Markgrafschaft und der Kurwürde belehnt (1348). 1350 wurde der Schwindel aufgedeckt, der Falsche Woldemar - der ein Müllergeselle mit dem Namen Jakob Rehbock gewesen sein soll - wurde auf dem Hofgericht zu Nürnberg als Betrüger entlarvt und am askanischen Hof in Anhalt-Dessau festgesetzt. Sechs Jahre später ist er eines natürlichen Todes gestorben und wurde in der Dessauer Fürstengruft beigesetzt.