Zähringer

Aus Mittelalter-Lexikon
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Zähringer. Südwestdeutsches Adelsgeschlecht, benannt nach seiner Stammburg Zähringen bei Freiburg i. Br. Die Zähringer sind im 10. Jh. als Grafen des Breisgaus belegt, konnten ihren Familienbesitz in die umliegenden Territorien ausdehnen, hatten zur Zeit Bertholds I. (gest. 1087) vorübergehend das Herzogtum Kärnten und die Markgrafschaft Verona unter sich, und erwarben unter Berthold II. (gest. 1111) Anwartschaft auf das Hzgtm. Schwaben, welche dann zugunsten der Staufer fallengelassen wurde. Konrad (gest. 1152) erbte bedeutende Länder in Burgund, für deren Herausgabe die Zähringer von Kaiser Friedrich I. mit ausgedehnten Vogteien in schweizerischen Bistümern (Zürich, Genf, Lausanne, Sitten) entschädigt wurden. Die Struktur ihrer Länder, die von Offenbach bis in die Westschweiz reichten, bauten die Zähringer durch Burgenbau, Urbarmachung (Schwarzwald) und Städtegründungen (Freiburg i. Br., Bern, Offenburg, Villingen u.a.) planvoll aus.
Ende des 11. Jh. teilte sich das Haus Zähringen in eine markgräflich-badische und eine herzoglich-zähringische Linie. Letztere erlosch mit dem Tod des kinderlosen Herzogs Berthold V. (1218).
Die im 12. Jh. planmäßig angelegten Städte der Zähringer zeichnen sich dadurch aus, dass sie anstatt eines Marktplatzes eine lange Marktstraße besaßen und dass die Stadtkirche sich in eher abseitiger Lage befand. In einigen Zähringer-Städten (so in Villingen oder Rottweil) sind die Marktstraßen kreuzförmig angelegt.