Zellengewölbe

Aus Mittelalter-Lexikon
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Zellengewölbe. Spätgotische Gewölbeausformung, bei der die Felder zwischen den sich kreuzenden, scharf hervortretenden Rippen tief eingebuchtet sind und dadurch ein lebhaftes Wechselspiel von Licht und Schatten hervorrufen. Die Gewölbe bestanden aus Backstein und wurden von den Bögen eines Lehrgerüstes aus ohne Zurhilfenahme einer Schalung aus freier Hand gemauert. Besonders eindrucksvolle Beispiele finden sich in der Meißener Albrechtsburg (Sachsen), in den Ostseeländern (etwa das Zellengewölbe im südl. Querschiff der Danziger Marienkirche) und im "Markgrafenzimmer" der Plassenburg ob dem oberfränkischen Kulmbach. Darüberhinaus gibt es zahlreiche Ausführungen dieser Gewölbeform in Böhmen, Österreich, Schlesien und im Baltikum, und zwar meistens in profanen Bauten oder in weniger prominenten kirchlichen Bauten wie Kreuzgängen oder Sakristeien.
(s. Arnold von Westfalen)