Zibet

Aus Mittelalter-Lexikon
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Zibet (v. arab. Zabad = Moschus) ist das pastenartige Sekret aus den Perianaldrüsen der afrikanischen Zibetkatze (Civettictis civetta), das den Tieren beiderlei Geschlechts zur Reviermarkierung dient. Gegen Ende des MA. wurden Zibetkatzen außer in Nordafrika auch in Europa in Käfigen gehalten. Das vom lebenden Tier durch Ausdrücken der Drüsenbeutel gewonnene Material verströmt starken Fäkalgestank (Indol, Skatol) und erhält erst in hochgradiger Verdünnung seinen angenehm moschusartigen Charakter, dem erotisiernde Wirkung zugeschrieben wird.
Die Drüsen der Katzen werden einmal wöchentlich entleert, wobei pro Tier jeweils 5 - 20 gr. des Sekrets gewonnen werden.
Außer als Duftstoff war Zibet von Bedeutung als Arzneimittel der ma. Medizin: es wurde gegen Nervenleiden, Schweißausbrüche und Krämpfe sowie als Aphrodisiakum eingesetzt und war auch Bestandteil der ma. Dreckapotheke. Zu Zeiten der Großen Pest (14. Jh.) dufteten sich vermögende Leute mit Zibet und Moschus als Abwehrmitteln ein.