Zimt

Aus Mittelalter-Lexikon
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Zimt (mhd. ziment, zymentrynden, zinemin, Cinnamum, Cinnamomum, kanel [v. lat. canella = Röhrchen]; bot. Cinnamonum aromaticum). Eine im MA. teuer gehandelte Spezerei, eingeführt aus SO-Asien, hergestellt aus der Rinde der langen Wurzelschößlinge von tropischen Pflanzen der Gattung Cinnamomum. Je dünner die Rinde war, als desto wirkungsvoller wurde sie erachtet. Außer als Gewürz war Zimt auch als Arzneimittel hochgeschätzt: man benutzte es – auch in Form von ®Räucherungen – u.a. gegen Sehschwäche, Husten, Katarrh der Luftwege, Mundgeruch und Zahnfleischfäule, gegen Epilepsie und Schwindel, Gicht und Malaria, Wassersucht und giftige Tierbisse sowie zur Förderung der Harnausscheidung und der Menstruation. Der „Macer floridus“ empfiehlt gegen blutende Hämorrhoiden einen morgendlichen Trunk kalten Wassers mit pulverisierter „dicker“ Zimtrinde.
(s. Gewürze)