Zwettl
Zwettl. Zisterzienserstift im niederösterreichischen Waldviertel, an dem Flüsschen Kamp gelegen. Der Name – gleichlautend dem der nahegelegenen Stadt – leitet sich von slaw. svetla = Lichtung her. Die Gründung erfolgte am Silvestertag des Jahres 1137 durch Hadmar I. aus dem bedeutenden Ministerialengeschlecht der Kuenringer. Das Kloster, erste Filialgründung des im Jahr zuvor entstandenen Klosters Heiligenkreuz (seinerseits eine Filiation von Morimond), sollte den babenbergischen Grenzraum zu Böhmen als geistig-religiöses Zentrum sichern und den Kuenringern als Hauskloster dienen. Wie sich seine abgeschiedene Lage in einem stillen Waldtal erhalten hat, so ist die monastische Tradition Zwettls noch heute lebendig.
Bemerkenswert ist die ma. Bausubstanz des Klosters: die an französischem Vorbild orientierte gotische Hallenkirche mit Chorumgang und Kapellenkranz, der von Romanik und Frühgotik bestimmte Kreuzgang, das sechseckige Brunnenhaus mit muschelförmiger Schale, der vierjochige Kapitelsaal (um 1180), dessen Gewölbe von einer zentralen Granitsäule mit originellem Kapitell getragen wird, das in den Erdboden eingetiefte Dormitorium und die Wasserführung des Necessariums.