Ähnlichkeitslehre

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ähnlichkeitslehre. Der medizinisch-abergläubische Grundsatz „Similia similibus curantur“ (Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt) geht auf Hippokrates zurück, der eine heilkräftige Auswirkung in der Ähnlichkeit zwischen Heilmittel und Krankheits-Symptomatik sah. Im MA. wurde aus diesem Gedanken heraus magische Medizin betrieben, indem man etwa bei Gelbsucht den Saft von Gelben Rüben oder als Heilstein einen gelben Beryll verordnete. Gegen Scharlach und Rotlauf hielt man Rubin, ein Säckchen mit kleinen Stücken Rötel oder ein rotes Stück Tuch für hilfreich, ebenso Zunge oder Lunge eines getrockneten Fuchses, das Halten eines Gimpels im Haus oder das Verspeisen einer Blutwurst.
(Die Idee sollte in der Neuzeit von Paracelsus {16. Jh.} und Hahnemann {18./19. Jh.} in ähnlicher Weise wieder aufgenommen werden.)
(s. Analogiezauber, Blutstillung, Edelsteine, medizinische Wirkung der, Gelbsucht)