Agnes Blannbekin
Agnes Blannbekin (~1250 – 1350), Die aus Niederösterreich stammende Bauerntochter fühlte sich schon in früher Jugend von tiefer Frömmigkeit erfüllt und führte ein asketisches Leben. Sie trat einer Beginengemeinde in Wien bei, später dem dortigen Frauenorden der Franziskaner-Tertiaren wo sie in der Armenfürsorge tätig war. Da sie selbst zwar Lesen aber nicht Schreiben konnte, diktierte sie ihrem Beichtvater ab 1290 Berichte von ihren Visionen und ekstatischen Erlebnissen. Die gesammelten Erinnerungen haben sich als Vita et Revelationes (Leben und Offenbarungen) in einer handschriftlichen lat. Fassung erhalten, wurden im 18. Jh. ediert und landeten prompt auf dem Index der verbotenen Schriften. Zu ihrer Entstehungszeit war es üblich gewesen und wurde nicht als Frevel empfunden, dass Nonnen in mystische Verzückung gerieten, während derer sie als Braut Christi süße Wonnen bei der liebenden Vereinigung mit diesem durchlebten. Die Agnes berichtete auch, dass sie bei der hl. Kommunion die Hostie als die Vorhaut Jesu (Sanctum Praeputium) erfühlte.
(s. Frauenmystik, Mystik)