Albert von Sachsen
Albert von Sachsen (Albertus de Saxonia, A. v. Helmstedt, A. v. Ricmestorp, Albertutius, Albertus Parvus; um 1316 - 1390). Er studierte in Prag (?) und in Paris, wo er 1351 - 62 an der Artistenfakultät lehrte und 1351 Rektor war. 1365 war er Mitbegründer und erster Rektor der Universität Wien und von 1366 bis 1390 Bischof von Halberstadt, wo er sich um die Disziplin des Klerus und um den Dombau verdient machte. Der gelehrte Naturkundler hatte in Paris unter Johannes ®Buridanus studiert, stand als Physiker diesem und ®Nikolaus von Oresme nahe und stellte eigene Beobachtungen zur Impetustheorie (s. Mechanik) und zur Fallbeschleunigung (Gravitation) an. Als Philosoph stand er den Lehren ®William von Ockham nahe und vertrat in der Universalienfrage dessen ®Nominalismus. Albert war überdies ein herausragender Lehrer und Vermittler. Von ihm stammen u.a.: eine Sammlung logischer Paradoxien; die "Perutilislogica" (eines der ausgereiftesten philosoph. Lehrbücher des SMA.); "Quaestiones Alberti de modis significandi"; "Quaestiones super octos libros physicorum"; "De latidudinibus formarum"; "Quaestiones in Occami logicam".