Albrecht von Halberstadt
Albrecht von Halberstadt (um 1180 - nach 1251). Gebildeter Kleriker, im sächsischen Halberstadt geboren, 1217, 1231 und 1251 als scholasticus der Propstei Jechaburg (bei Sondershausen) beurkundet, verfasste im Auftrag des bedeutenden Mäzens Landgraf ®Hermann I. von Thüringen eine Reimübersetzung von Ovids Metamorphosen. Das ursprünglich 21.722 Verse umfassende Werk ging bis auf fünf Fragmente (432 Verse) einer HS aus dem 13. Jh. verloren. Im Prolog distanziert sich Albert von der mythologischen Handlung, die "leyen und pfaffen / unglaublich ist". Er tilgte manches ihm Unverständliches und passte das Original zeitgenössischer höfischer Bildung an; so ersetzte er die antiken Satyre, Faune, Najaden, Nymphen und Giganten durch geläufige waltmennel, getwerge, elbinnen, veien, waltfrouwen, wazzerfrouwen und risen. Albrechts Gedicht ist der lat. Vorlage eng angepasst; auf eine Hexamter kommt durchschnittlich ein Verspaar.