Araber
Araber (das assyr. Arabi für Nomaden, Wüstenbewohner wird vom 4. - 5. Jh. an als Volksname für die Bewohner der arabischen Halbinsel gebräuchlich). Religiös-politisch motivierte Expansion brachte die Araber vom 7. Jh. an mit erstaunlicher Schnelligkeit nach Syrien, Mesopotamien, Palästina und Ägypten, in den Irak und den Iran, Nord- und Nordwestafrika und nach Spanien (711). Im Osten besetzten sie das Land Sind (Westpakistan) und den Pandschab bis zur Stadt Multan. Als Führer der islam. Welt wurden die Araber um 1300 von den osmanischen Türken abgelöst.
Die islamischen Araber hatten weitverzweigte Handelsbeziehungen, sie glänzten nicht nur als schlagkräftige und versierte Kriegerscharen, sie brachten auch als Künstler und Wissenschaftler bedeutende Leistungen hervor. Als Naturwissenschaftler waren sie den abendländischen Christen weit voraus, da sie – im Gegensatz zu diesen – nicht von religiösen Doktrinen eingeengt waren, und auch bereitwillig verfügbare Quellen – orientalische wie griechische oder ägyptische – nutzten.
Unschätzbar ist das Wissensgut, welches das christl. Abendland den Gelehrten der klassischen Eposche des Islam (622 – 1258) verdankt. Berührungspunkte gab es in Andalusien (Cordoba, Sevilla, Granada, Toledo), auf Sizilien (Palermo, Catania, Syrakus) in den ital. Seestädten (Venedig, Genua, Pisa, Neapel) und in Kleinasien. Auf den Gebieten von Medizin, Geographie, Astronomie, Chronologie, Optik, Algebra, Arithmetik, Trigonometrie, Alchemie und Pharmazie sowie bei manchen technischen Fertigkeiten (als Beispiele sollen Baumwolle, Damast, Papier und Destillation genügen) profitierten abendländische Wissenschaftler bis ins hohe Mittelalter von ihren arabischen Kollegen.
(s. islamische Wissenschaften)