Backsteingotik

Aus Mittelalter-Lexikon
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Backsteingotik. Die Backsteingotik hebt sich von der Hausteingotik durch weichere, einfachere Konturen ab sowie durch wuchtigere und nüchternere Gesamterscheinung. Kirchen der Deutschen ®Sondergotik sind fast ausschließlich ®Hallenkirchen.
Herausragende Beispiele gotischer Backsteinkirchen finden sich vor allem in den Hansestädten des Ostseeraums: die Zisterzienserkirche Chorin (1251); die Marienkirche zu Lübeck (nach 1250 begonnen, Basilikalbau von imponierender Größe: 102 m lang, 38,6 m Gewölbehöhe); die Marienkirche zu Danzig (1343 begonnen, seit 1400 vergrößert fortgeführt; die Kirche ist in Langhaus, Querschiff und Chor dreischiffig angelegt und von überwältigender Raumwirkung); die Nikolauskirche in Stralsund (beg. um 1280); der Dom in Schwerin (Chor vollendet 1327); St. Marien in Rostock (1280). Als Beispiele süddeutscher Backsteingotik seien genannt: die Martinskirche in Landshut (14. Jh.), die St. Jakobs-Kirche in Straubing (vollendet um 1410) und die Frauenkirche in München (1468 –94).
In Backsteinbauweise wurden auch viele got. Profanbauten errichtet. (Beispiele: Marienburg, Rathäuser zu Rostock, Lübeck, Stralsund, Greifswald, Tangermünde, Wismar und Brandenburg, Krantor zu Danzig, Heilig-Geist-Spital in Lübeck, Stadttore in Lübeck, Tangermünde, Neubrandenburg und Friedland, Bürgerhäuser in Lüneburg, Lübeck, Wismar oder Stralsund.)