Buch der Wunder
Buch der Wunder. Von dem griechischstämmigen Schriftsteller Phlegon von Tralleis (Aelius Phlegon; 2. Jh. u.Z.), einem Hofbeamten unter Kaiser Hadrian, stammt die Sammlung von Merkwürdigkeiten dieser Welt unter dem Titel „Mirabilia“ (Wunderbare Geschichten). Diese enthält Sensationelles und Gruseliges, was in spätantiken Schauergeschichten umlief. So über Gespenster und Riesen, über Hippozentauren, Vampire, Untote und schwangere Männer. Phlegon hält die Mirabilia für Realitäten und versucht sie durch Verweise auf Wunderberichte antiker Autoritäten (Plinius, Tacitus, Sueton u.a.) zu belegen. Er deutet sie als Orakel und Prophezeiungen, zumeist auf ungute Ereignisse hinweisend. Das Buch ist auch aufs Mittelalter gekommen und hat ®Bestiarien der Zeit bereichert. Fragmentarisch erhalten ist es als Abschrift (9. Jh.) im Codex Palatinus graecus 398 (Universitätsbücherei Heidelberg).