Christina Ebner (Mystikerin)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Christina Ebner (1277 – 1355). Aus dem Nürnberger Patriziergeschlecht der Ebner von Eschenbach stammend, erwachte in ihr im Alter von sieben Jahren das Verlangen nach geistlichem Leben; als Zehnjährige begann sie sich zu geißeln, mit 12 Jahren trat sie in das Dominikanerinnenkloster Engeltal in Mittelfranken ein, wurde Ordensschwester und 1345 zur Priorin gewählt. Sie war weithin bekannt wegen ihrer Selbstkasteiungen, Visionen und Wundertaten und hatte viele Besucher, darunter 1349 mehrere Scharen von Flagellanten. Selbst Kaiser Karl IV. besuchte sie (um 1350), um ihren Segen zu erbitten. Auf Anregung ihres Beichtigers Konrad von Füssen verfasste sie (1317 – 1346, in nordbairischer Mundart) das Büchlein „Von der Gnaden Überlast“, ein Bericht über ihr Leben, über ihre eigenen und ihrer verstorbenen Mitschwestern Visionen und über zeitgenössische Begebenheiten. Das Werk ist in mehreren Abschriften erhalten. – Gegen Ende ihres Lebens besuchte sie der berühmte Nonnenseelsorger Heinrich von Nördlingen, mit dem sie bereits seit längerer Zeit in brieflichem Kontakt stand. Sogleich nach ihrem Tod wurde Christina heiligmäßig verehrt. (Mit der Mystikerin ®Margareta Ebner war Christina nicht verwandt, die beiden haben jedoch miteinander korrespondiert.)