Eberhard von Gandersheim

Aus Mittelalter-Lexikon
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Eberhard von Gandersheim (1. Hälfte 13. Jh.). Urkundlich belegt als diaconus und notarius der Äbtissin Mechthild von Gandersheim. In deren Auftrag verfasste er die "Gandersheimer Reimchronik" (2.000 Verse in mndd. Mundart). Zu seinen Quellen gehörten anscheinend eine nicht erhaltene Gründungsgeschichte des Klosters, Gandersheimer Urkunden und eine auf ®Widukind von Corvey zurückgehende Chronik. Der erste Teil umfasst 17 Kapitel und ist darauf angelegt, Alter, Ehrwürdigkeit und eine schon seit alters bestehende Röm. Freiheit des Stifts zu belegen (Mechthild als Auftraggeberin wollte damit beim Papst für die Exemption ihres Klosters argumentieren). Der zweite Teil enthält panegyrische Reime auf die dem Kloster eng verbundenen Liudolfinger und die Äbtissinen aus diesem sächsischen Geschlecht. Die Gandersheimer Chronik ist in einer ndd. Handschrift des 15. Jh. erhalten.