Einblattdruck

Aus Mittelalter-Lexikon
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Einblattdruck. Mit Beginn der Druckkunst Ende des 15. Jh. kamen einseitig bedruckte lose Blätter als billige Möglichkeit zur Verbreitung von Schriften der unterschiedlichsten Art massenweise in Umlauf. Sie waren häufig mit volkstümlichen Kupfer- oder Holzschnitten illustriert. Die Herstellung erfolgte in der Technik des "Reibedrucks", d.h., auf den mit Druckerschwärze oder Farbe eingeriebenen Druckstock als Text- oder Bildträger wurde ein Papierbogen gelegt und mit einem rosshaargefüllten Lederbeutel angerieben.
In der Form von Einblattdrucken kursierten: Ablassbriefe, Gebete, Lieder, Gedichte, Wunderberichte, Kalenderblätter, Andachtsbilder, belehrende Traktate und amtliche Erlasse. (Zusammen mit dem eher politisch-agitatorischen ®Flugblatt stellt der Einblattdruck eine Vorstufe der Zeitung dar.)