Ekbert von Schönau
Ekbert von Schönau (Eckbertus Schoenaugiensis; ~1130-1184). Er stammte aus einem adligem Geschlecht, das im Köln-Bonner Raum begütert war, und trat schon in jungen Jahren als Kanonikus an St. Cassius in Bonn auf, wo er Studienfreund des Rainald von Dassel, des späteren Erzbischofs von Köln war. Mit diesem zusammen ging er zum Studium nach Paris; dort war u.a. Hugo von St. Victor ihr Lehrer. 1155 trat er auf Drängen seiner mystisch bewegten Schwester Elisabeth in den Männerkonvent des Benediktiner-Doppelklosters Schönau (Rhld.-Pf.) ein, dessen Abt er 1165 oder 1166 wurde. Dort hat er einige Visionen erlebt, von denen er seinen Mitbrüdern erzählte.
Aus seiner Feder stammen die Visionsberichte seiner Schwester Elisabeth von Schönau, dreizehn Predigten gegen die Katharer (Sermones contra Catharos, nach 1163), eine Vita seiner Schwester und etliche nicht veröffentlichte Briefe und geistliche Texte. (Der Name Katharer ist in deutscher Sprache erstmalig 1143 von Ekbert gebraucht worden.) An der Verfolgung der ®Katharer, die auch in Deutschland Anhänger gefunden hatten, war Ekbert aktiv beteiligt. Mehrere Angehörige dieser Irrlehre wurden von Ekbert verhört und aufgrund der dabei gewonnennen Erkenntnisse durch den Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, zum Scheiterhaufen verurteilt.
(s. Elisabeth von Schönau, Katharer, Rainald von Dassel)