Ekkehart I. von St. Gallen

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ekkehart I. v. St. Gallen (Ekkehardus Decanus; um 910-73). Er stammte aus einem hochgestellten Thurgauer Geschlecht, wurde im Kloster St. Gallen erzogen und hatte dort 958-64 das Amt des Dekans (das zweithöchste Klosteramt) inne. Wegen eines Sturzes vom Pferd, der ihn hinken machte, konnte er die ihm angetragene Abtswürde nicht annehmen, doch hatte er weiterhin großen Einfluss auf das St. Gallener Klosterleben. Er verfasste im Stile ®Notkers III. mlat. Hymnen, Antiphone und Sequenzen sowie – mit einiger Sicherheit – das lateinische Versepos ® Waltharius („Vita Waltharii manufortis“). Seit kurzem wird Ekkehard I. auch als Verfasser einer Vita der 926 von den Ungarn erschlagenen Klausnerin Wiborda angesehen. Ekkehard IV. widmet seinem Namensvetter in seiner Klosterchronik ehrende Zeilen und listet seine Werke auf.