Emmeram (Heiliger)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Emmeram (Heimhram; gest. um 690; hl.). Fränk. Benediktiner-Wanderbischof, in zeitgenössischen Quellen nicht belegt, erst durch die um 772 von Bischof ®Arbeo von Freising verfasste „Vita vel Passio sancti Haimrammi Martyris“ bekanntgemacht. Emmeram soll von dem Agilolfinger-Herzog Theodo als Missionsbischof aus Westfranken (Poitiers) nach Bayern geholt worden sein, wo er nach dreijährigem Wirken um 690 unter mysteriösen, schon bald legendenumwobenen Umständen auf einer Reise nach Rom in der Nähe von Aibling ums Leben kam und alsbald als Märtyrer verehrt wurde. Noch im gleichen Jh. ließ Bischof Gaubold seine Gebeine nach Regensburg überführen und in einer neu erbauten Krypta der Kirche St. Georg (5. Jh.) beisetzen. Mit dieser „Erhebung der Gebeine“ war die Anerkennung als Heiliger verbunden. Die im Anschluss an St. Georg gegründete Benediktinerabtei wurde 816 nach Emmeram benannt. Von 1326 bis zu seiner Auflösung 1810 war ®St. Emmeram Reichskloster. (Möglicherweise geht ein bayer. Gesetz auf die Tötung St. Emmerams zurück, nach welchem der Mord an einem Bischof mit derjenigen Menge Goldes zu büßen war, welche die bleierne Hohlform der Bischofstunika fasste.)