St. Emmeram (Kloster)
St. Emmeram (Kloster). Nahe der südwestl. Ecke der festen Mauer um das röm. Legionslager Castra Regina (s. Regensburg) stand schon im 5. Jh. eine dem Hl. Georg gewidmete Kapelle, in welcher 685 die Gebeine des als Märtyrer verehrten fränkischen Wanderbischofs ®Emmeram ihre letzte Ruhestätte fanden. Um 700 entstand hier ein nach Emmeram benanntes Kloster. Diesem vermachte Karl d. Gr. aufgrund seiner Verdienste um die Bildungsarbeit bedeutende Ländereien in der Umgebung. Papst Leo III. (795 - 816) eximierte St. Emmeram aus der bischöflichen Zuständigkeit, wodurch Reform- und Strafrecht über das Kloster allein dem Hl. Stuhl zustanden. Im 9. Jh. reichte der Einfluss St. Emmerams bis ins Burgenland und in die Slowakei. Von 1326 an (und bis zur Säkularisierung 1810) war St. Emmeram Reichskloster.
Die frühchristl. St. Georgs-Kirche besteht noch heute als südl. Nebenapsis der in der Karolingerzeit entstandenen Emmerams-Klosterkirche. Diese stellt sich dar als dreischiffige Pfeilerbasilika mit westl. Querbau, westl. Rechteckchor, drei Ostapsiden, drei Krypten, nördl. Doppelportal (mit Plastiken von ca. 1050), Vorhof und Außenportal. (Im Langhaus ist die romanische Architektur unter der Rokoko-Ausschmückung kaum mehr erahnbar.) Im 12. Jh. wurde der Nordwand die Rupertikirche vorgelagert, die dem Kloster als Pfarrkirche diente (und 1750 barockisiert wurde).
In der Emmerams-Kirche sind beigesetzt: Bischof St. Emmeram, der Diözesan-Patron St. Wolfgang (gest. 994), der Reformabt Ramwold (gest. 1001), Königin Hemma (Gemahlin Ludwigs des Deutschen, gest. 876), Kaiser Arnulf von Kärnten (gest. 899), Kaiser Ludwig das Kind (gest. 911), 19 Regensburger Bischöfe und viele Äbte, Grafen und Herzöge.
(s. Emmeram von Regensburg)