Emmeram von Regensburg

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Emmeram von Regensburg (Heimram, Heimeran, 7. Jh.). Der Legende nach gelangte der als christl. Glaubensbote wandernde Bischof von Poitiers (Aquitanien) auf seiner Missionsreise ins Herzogtum Bayern nach Regensburg, wo er von dem Agilolfinger-Herzog Theodo I. freundlich aufgenommen und zum Bleiben bewegt wurde. Nach einigen Jahren der Missionierung in Regensburg und in dessen Umland geriet er in eine Zwistigkeit um Uta, die Tochter des Herzogs: diese war schwanger geworden, und da sie den Kindesvater nicht nennen wollte, soll ihr Emmeram geraten haben, ihn selbst als Vater zu nennen. Auf dem Weg nach Rom, wo er den Papst über den wahren Sachverhalt aufklären wollte, wurde er vom Sohn des Herzogs, Lantpert (Landfried?), eingeholt, gemartert und getötet (652). Seine erste Grabstätte fand er in Aschheim bei München; noch im gleichen Jahr wurde sein Leichnam durch Bischof Gaubold nach Regensburg überführt und in einer neuerbauten Krypta der Kirche St. Georg beigesetzt. Zur Hundertjahrfeier seines Todstages (752) wurden seine Gebeine feierlich in die Gruft eines Klosters transloziert, das 972 unter seinem Namen bekannt und 1326 Reichskloster werden sollte. Mit dieser „Erhebung der Gebeine“ war üblicherweise die Anerkennung als Heiliger verbunden.
Auf die Tötung des Emmeram geht möglicherweise ein ma. bayer. Gesetz zurück, nach welchem der Mord an einem Bischof mit derjenigen Menge Goldes zu büßen war, welche die bleierne Hohlform der Bischofstunika fasste.
Die Legende um St. Emeram ist von dem Freisinger Bischof Arbeo unter dem Titel „Vita et passio Sancti Haimrammi martyris“ um 750 aufgezeichnet worden.
(s. Arbeo von Freising, St. Emmeram (Kloster)