Erker

Aus Mittelalter-Lexikon
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Erker (mhd. arker, ärker, erkaere; v. mlat. arcuarium, arcora = bogenförmige Mauerausbuchtung). Ein der Wandfläche oder der Hausecke vorgelagerter geschlossener und überdachter Ausbau; über ein oder mehrere Geschosse reichend, meist über Kragsteinen oder einer Konsole frei vorragend, also ohne Verbindung mit dem Erdboden. Als Beispiele sind die Ausguckerker, Gießerker oder die Aborterker an Außenmauern von Burgen und Befestigungsanlagen zu nennen. Die repräsentativen Erker an Wohnhäusern kamen in der Spätgotik auf, möglicherweise von dem ®"Chörlein" der Burgkapellen abgeleitet, die aus dem Mauerverband vortraten, da nach einem Kirchengebot Wohnräume über dem Altar verboten waren.