Franckforter, Der

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Franckforter, Der (um 1400). Priester und Custos im Deutschherren-Haus zu Frankfurt/M. Der im Gedankengut der Mystik bestens bewanderte Autor entstammt dem Kreis der sog. Gottesfreunde. Sein Hauptwerk ist ein unter dem Namen "Der Franckforter" erschienenes geistl. Traktat (von Luther als "Theologia Deutsch" betitelt). Die Absicht des Verfassers war, den Unterschied zwischen den wahren "Freunden Gottes" und den falschen "freyhe geyste" zu verdeutlichen. (s. Brüder und Schwestern vom Freien Geist)
In 53 locker gefügten Kapiteln argumentiert Der Franckforter gegen den Hochmut und die pantheistischen Vorstellungen der Freigeister, die mystische Erlebnisse durch den Willen herbeizwingen wollten, anstatt sie passiv als Gabe Gottes zu erwarten. Die Polemik wird außer von theologischen Erwägungen von politischem Kalkül getragen, da der Autor in den Freigeistern nicht nur Gegner des wahren Glaubens sondern auch des weltlichen Staates und seiner Gesetze sieht.