Goldwäscherei
Goldwäscherei. Goldwäscherei nach altem Brauch wurde auch nach der Zeitenwende in verschiedenen Gegenden Europas betrieben, so an Hoch- und Oberrhein, an Reuß, Emme und anderen Schweizer Flüssen, an Bächen und Flüssen des Schwarzwalds wie Rench, Kinzig, Dreisam und Brig, an der Etsch und den Flüssen des östl. Alpenraumes (z.B. Isar, Inn), im niederungarisch-slowakischen Erzgebirge, in den deutschen Mittelgebirgen und an der Eder. Goldwäscher "wuschen" Goldkörnchen und -plättchen in flachen Holztrögen oder ausgekehlten Holzbrettern (Waschbrett) aus dem Schwemmsand (den ®“Seifen") der Bäche und Flüsse. Das Handwerkszeug bestand außer dem Waschbrett aus Schaufel, Trog und Sturzkorb und sollte sich bis zum Ende des 19. Jh. nicht ändern. Der Arbeitsaufwand war groß: bestenfalls wurden aus 1 Tonne Seifen 1 Gramm Gold gewaschen. Vom 13. Jh. an trat die Seifengoldgewinnung gegenüber den Goldimporten aus Afrika und Arabien sowie bergmännisch gefördertem Gold stark zurück.
Goldwäscher arbeiteten meist im bäuerlichen Nebenerwerb, und schuldeten ihre Ausbeute als "Goldzinsige" zu einem bestimmten Teil der königlichen Kammer, die restliche Menge wurde ihnen zu festgesetztem Preis abgekauft.