Gugel

Aus Mittelalter-Lexikon
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Gugel (mlat. cucullus; mhd. gugel, kogel; ahd. cucula; kelt. kukka). Im 14. Jh. entwickelte sich aus der Kragenkapuze (cucullus), die Bauern und Angehörigen niedriger Stände als alltäglicher Wetterschutz diente, die Gugel als modisch äußerst variable Kopfbedeckung für Damen und Herren. Der Kapuzenzipfel entartete zu einem langen Schwanz, die ganze Gugel wurde aus leuchtend bunten Stoffen, oft in ®Mi-parti gefertigt, am Kragenrand gezaddelt und mit kostbarem Schmuck besteckt. Über den Affenschwanz der geschwänzten Gugel wird im "Großen Neidhartspiel" (um 1400) gelästert: "Ir kappenzipfel ist lang und zersniten, er wischet ars wol da mitte." Im 15. Jh. kam von Burgund her der Brauch auf, den "Affenschwanz" turbanartig um den Kopf zu winden.