Heldensage

Aus Mittelalter-Lexikon
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Heldensage. Die Heldensage geht auf elitäre Personen und auf Ereignisse einer heroischen Vorgeschichte zurück, wobei historische Authentizität hinter der Personifizierung heldischer Tugenden und Tragik zurücktritt. Als Held galt einer, der in Konfliktsituationen, in denen es um Leben oder Tod ging, Mut und Kraft zeigte, Treue und Ehre bewahrte. Ein Held durfte im Kampf untergehen, nie aber sich freiwillig unterwerfen oder durch Verrat retten. Germanische Heldensagen kennen weder Gott noch Götter, höchstens ein unergründliches Schicksal; sie handeln von sagenhaften Ereignissen der germ. Völkerwanderungszeit (ca. 375 – 568), etwa von den Taten Siegfrieds und des Dietrich von Bern (Theoderich d. Gr.). Im ma. Europa kannte nicht nur die german. Literatur Heldensagen, sondern auch die Literatur Frankreichs, Spaniens und der Inselkelten. Die ®Sagen (ahd. saga = das Gesagte) wurden mündlich und in den Volkssprachen weitererzählt und waren die gemeinsame Quelle aller Heldendichtung.