Irrlicht

Aus Mittelalter-Lexikon
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Irrlicht, Irrwisch (Wortbildungen des 17. bzw. 16. Jh.; = umherirrendes, irreleitendes Licht; mhd. irreganc = zielloser Gang, Irrlicht [Irreganc und Girregar waren die Namen zweier Kobolde]; spätlat. ignis fatuus [albernes, närrisches Feuer]). Nachts, besonders im Spätherbst und bei Windstille in Sümpfen sichtbare bläuliche, unstete Leuchterscheinung. Entsteht durch Selbstentzündung von Methan (Sumpfgas) oder Phosphorwasserstoff. Der sma. Aberglauben deutete die Flämmchen als koboldartige Wesen, die den Wanderer vom Wege abbringen, als Seelen von ungetauft gestorbenen Kindern oder von umgekommenen Bösewichtern, besonders von Grenzfrevlern und Selbstmördern. (Luther erklärte 1530, Irrlichter seien „schwebende tewffel, qui homines in pericula ducunt“.)
(s. Glühwürmchen)