Islamische Zeitrechnung

Aus Mittelalter-Lexikon
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islamische Zeitrechnung. Die islamische Zeitrechnung, eingeführt unter dem Kalifat Omars I. (634-644), beginnt mit der Flucht Mohammeds nach Yatrib (dem späteren Medina) im Jahr 622 n. Chr., und basiert auf dem "reinen Mondjahr", ohne Berücksichtigung der Sonne und der Jahreszeiten. Es wurde eingeteilt in 12 Monate zu abwechselnd 29 und 30 Tagen und war um 10,875 Tage kürzer als das julian. Sonnenjahr, nach dem im christl. Abendland gerechnet wurde. (Somit verschiebt sich der Beginn des islamischen Jahres gegenüber dem des Solarjahres jährlich um 11 Tage nach rückwärts und fällt nach 33 Jahren wieder auf etwa dasselbe solare Datum.) Als Neujahrstag des Jahres 1 gilt der 15./16. Juli 622 n.Chr. Der islam Monat beginnt mit dem Erscheinen der jungen Mondsichel (Neulicht). Die Monate des islam. Kalenders laufen im Wechsel der Jahre durch alle Jahreszeiten hindurch. (Beispielsweise fiel der erste Tag des Fastenmonats Ramadan 1981 auf den 3. Juli, 1982 auf den 24. Juni, 1983 auf den 13. Juni, 1984 auf den 1. Juni, 1985 auf den 21. Mai unserer Zeitrechnung usf.)
Ma. islam. Historiker kannten keine retrospektive Hidschra-Rechnung. Sie bedienten sich für die Ära vor 622 n. Chr. der ®jüdischen (biblizistischen) Zeitrechnung oder berechneten entsprechende Daten anhand der Ära der Seleukidenherrscher.
Da das islam. Jahr nur 354 oder 355 Tage lang ist, sind nach 33 Jahren unserer Zeitrechnung bereits 34 islam. Jahre vergangen. Auf diese Weise eilt der islam. Kalender dem unsrigen voraus: unser Jahr 2000 ist nicht das islam. Jahr 1378 (2000 minus 622), sondern das Jahr 1420/21.
Für eine grobe Umrechnung von Jahren nach der Hidschra (H) in Jahre nach Christus (C) gelten folgende Gleichungen: H x 32/33 + 622 = C
C – 622) x 33/32 = H