Jacopo de Dondi

Aus Mittelalter-Lexikon
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Jacopo de Dondi (genannt auch Jacobus Paduanus, Jacopo Dondi dall’Orologio; 1293 – 1359). Ital. Universalgelehrter : prakt. Arzt, Lehrer, Medizinprofessor (Padua, seit 1343), Astrologe, Computist, Uhrmacher und produktiver Schriftsteller. Unter seine Werken zählen:
„Aggregator medicamentorum seu de medicinis simplicibus“ (1355, auch bekannt als „Promptuarium medicinae“ oder „Enumeratio remediorum simplicium et compositorum“; wurde bis ins 16. Jh. eines der wichtigsten Lehrbücher der Pharmakologie für angehende Mediziner;
„De fluxu maris atque refluxu“ (über den Zusammenhang von Mondzyklus und Sonnenstand mit den Gezeiten);
„Tabulae de motibus planetrarum“ (errechnet für die Orte Padua und Toledo,; das Letztere für den König von Kastilien, Alfons X. der Weise);
1355 konstruierte Dondi für den Stadtpalast der Carrara in Padua eine Turmuhr, die in ihrer mechanischen Komplexität weit über das seinerzeit übliche Maß hinausging: außer der Uhrzeit zeigte sie die Mondphasen, Tierkreiszeichen und astrologische Kardinalpunkte. Aufgrund dieser Spitzenleistung wurde ihm der Zuname dall’Orologio angehängt. Nach dem Vorbild dieser Uhr entstanden die repräsentativen Prunkuhren ma. Städte.
(s. Astrolabiumsuhr, Johannis de Dondi, Räderuhr, Turmuhren, Uhr)