Jahresteilung
Jahresteilung. Das Jahr wurde in zwei, drei, vier oder zwölf Teile gegliedert. Bei der Zweiteilung unterschied man Sommer und Winter. Als Anfangs- und Endpunkte (Wintertag und Sommertag) dienten Michaelis (29. Sept.) und Ostern, oder Martini (11. November) und Walpurgis (1. Mai). Die Dreiteilung findet sich im Zusammenhang mit den ungebotenen Dingen der ma. Rechtsprechung: deren Termine waren meist zu Mittwinter (25. Dez.), Ostern und Mittsommer (24. Juni). Auch: zu Zwölften (6. Jan.), Ostern und Pfingsten. Als Vierteilung sind die vier ®Jahreszeiten bekannt: Frühling (lenz, auswärts, ver), Sommer (sumer, estas), Herbst (einwärts, laubrise, autumnus) und Winter (winder, winter, hiems). Charakteristische Tage waren: die Nachtgleichen (ebennacht, equinoctium) am 21. März und am 21. Sept. und die Sonnenwenden (sunnewenden, sunnegihten, solstitia) am 24. Juni und am 25. Dez. Für die Zwölfteilung des Jahres wurden die ®Monate des röm.-julianischen Kalenders übernommen. (Der Julianische Kalender, nach dem im christl. Abendland gerechnet wurde, benutzte das reine Sonnenjahr zu durchschnittlich 365,25 Tagen. Jüdische und islam. Wissenschaftler stützen sich bei ihrer Zeitberechnung heute wie im MA. auf das Mondjahr zu 354 Tagen.)