Johannes Rothe

Aus Mittelalter-Lexikon
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Johannes Rothe (~1360 – 1434). Er stammte aus einer ratsfähigen Familie aus Creuzburg a.d. Werra und verbrachte sein Leben in oder um Eisenach. Nach seiner universitären Ausbildung (Theologie, Rechte) wirkte er als Notar und Stadtschreiber in Eisenach und bearbeitete die Rechtsbücher der Stadt. 1387 ist erstmals als Priester beurkundet, und zwar am Kollegienstift der Frauenkirche. Dort stieg er in den Rang eines Kanonikers auf und wurde 1432 – seiner umfassenden Bildung gemäß – zum Scholaster des Kapitels erwählt. Rothe tat sich hervor als Verfasser chronikalischer, didaktischer und juristischer Schriften sowie von geistlichen Werken.
Werke: ® „Ritterspiegel“ (um 1410, ein moralisierendes Lehrgedicht in 4.108 Versen, wichtige Quelle für die Erziehungs-, Kultur- und Rechtsgeschichte der Zeit):
„Düringische Chronik“ (Weltchronik von den Anfängen bis vor 1421; ausführlich geht Rothe darin auf die Verbrennung des Pseudo-Friedrich Tile Kolup sowie auf den angeblichen Ritualmord an dem Knaben Conrad und das anschließende Judenpogrom ein; die Chronik wurde von anderen Autoren fortgeschrieben);
„Leben der hl. Elisabeth“ (um 1420, Lebens- und Leidensgeschichte der Landgräfin Elisabeth in 4.000 Versen);
„Des rathis zucht“ (geschrieben um 1415, Lehrgedicht von der Stadtverfassung und vom Fürstenamt);
„Passio Jesu Christi“ (Entstehungszeit unbestimmt).