Karfreitag

Aus Mittelalter-Lexikon
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Karfreitag (mhd. karfritac, zu kar = Trauer, Klage; lat. dies passionis Domini; der letzte Freitag vor Ostern, wird spätestens seit dem 2. Jh. als Gedenktag begangen). Der Tag des Kreuzestodes Christi galt im Christentum seit je als Tag der Trauer, der Stille, des strengen Fastens, der Arbeitsruhe sowie spezieller ritueller Bräuche; so wurde im 5. Jh. durch Papst Gelasius I. die Kyrielitanei der orthodoxen Kirche eingeführt, wurde die Passion verlesen, blieb der Altar ungeschmückt oder wurde mit Tüchern verhängt, wurde das Ewige Licht gelöscht, schwiegen Kirchenglocken und Altarschellen und ertönten stattdessen Holzklappern und -ratschen, blieb die Kirchenorgel stumm, feierte man den nächtlichen Gottesdienst im dunklen Kirchenraum, während dessen zur Erinnerung an das Erdbeben beim Sterben Jesu laut gelärmt wurde („Rumpelmetten“), u.v.a.m.
Entsprechend seinem hohen religiösen Rang verbanden zahlreiche – meist unheilvolle – Vorzeichen und Bedeutungen den ma. Aberglauben mit dem Karfreitag; sie betrafen Mensch und Tier, Heim und Umwelt, Acker und Garten, Tagwählerei, Wetterorakel, Zauber- und Hexenwesen, Krankheit und Tod.
(s. Fasten, Karwoche, Tagwählerei, Vesperbild)