Kiusche

Aus Mittelalter-Lexikon
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kiusche (mhd., = jungfräul. Reinheit, Keuschheit, Schamhaftigkeit, Sittsamkeit, Unschuld; auch kiuscheit; lat. castidas). Aus der asketischen Forderung christl. Glaubenslehrer nach sexueller Enthaltsamkeit wurde im höfischen Wertesystem die Tugend der kiusche, der Herrschaft über sich selbst, der vornehmen Zurückhaltung auf allen Gebieten, besonders in der minne. Selbst die Erfüllung der minne hatte kiuschlich zu sein. Kiusche galt zwar sowohl als Mannes- wie als Frauentugend, jedoch war sie für eine wahre Frau absolut unabdingbar, machte ihr eigentliches Wesen aus.
(s. Keuschheit, Reinheit, Ritterlichkeit, Tugenden)