Konrad Paumann

Aus Mittelalter-Lexikon
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Konrad Paumann (Conradus Paumann Cecus de Nürenberga; um 1415 - 1517). Der blinde Nürnberger Organist, Musiktheoretiker und Komponist war der einzige Deutsche, der sich mit seinen Kollegen aus Frankreich, England, Flandern und Italien messen konnte. Er wurde auf Kosten eines reichen Mäzens ausgebildet, beherrschte mehrere Instrumente, fertigte viele Transkriptionen von Liedern und Tänzen für Tastenistrumente und schrieb eine Anleitung für instrumentale Kompositionen, das "Fundamentum organisandi". Er war der Erfinder der "Lautentabulatur", eines Notationssystems, bei dem der Platz angegeben wird, den die Finger auf dem Griffbrett eines Saitenisntruments oder auf einer Klaviatur einnehmen. In seiner Heimatstadt Nürnberg versah er seit 1447 das Amt des Organisten von St. Sebaldus und das des Stadtorganisten, bevor er in München als Hoforganist in die Dienste des Herzogs Albrecht III. trat (1450). Seines virtuosen Orgelspiels wegen wurde der „optimus organista“ 1470 in Italien in den Ritterstand erhoben. 1471 spielte er auf dem Regensburger Reichstag vor Kaiser Friedrich III. 1517 starb er in München, wo man in St. Peter unter der Orgelempore noch heute seinen mit Musikinstrumenten verzierten Grabstein sieht. Im ® Lochamer Liederbuch finden sich sowohl eine Fassung des „Fundamentum organisandi“ wie viele der von Paumann für die Orgel gesetzten Lied-Kompositionen und Tanzmusiken.