Leinpfad

Aus Mittelalter-Lexikon
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Leinpfad (mhd. line-phat, linpfad; zu line = ein aus Flachs hergestelltes Seil; Treidelweg; zu mndl. treil = Seil). Am Ufer schiffbarer Flüsse angelegter Pfad, von dem aus Schleppmannschaften oder Treidelpferde die bergfahrenden Schiffe am Seil zogen (s. Treideln). An Rhein und Mosel hatten schon zur Römerzeit Leinpfade bestanden. Diese und viele andere wurden im MA., als Wasserwege größere Bedeutung hatten als Landstraßen, wieder benutzt und fielen wie die Flüsse selbst (des künges straze in wazzere) unter die königl. Regalien (s. Stromregal). Der Unterhalt der Leinpfade wurde aus Schifffahrtsabgaben und Verkehrszöllen bestritten. Im weiteren Verlauf kamen die Rechte an Wasserwegen und den dazugehörenden Treidelwegen in die Hände der Landesherren, die nun für Sicherheit und Instandhaltung sorgen sollten.