Lohengrinsage
Lohengrinsage. In frz. Erzählgut wurzelt die Sage vom Ritter Lohengrin, der auf einem vom Schwan gezogenen Nachen kommt, um einer bedrängten Herzogin beizustehen. Zwar entkräftet er im gerichtlichen Zweikampf die gegen sie vorgebrachten Anklagen, doch als die Herzogin, seinem Gebot entgegen, in das Geheimnis seiner Herkunft dringen will, muss er sie verlassen. Die Sage wurde auch in Deutschland aufgegriffen, so von einem anonymen Dichter des 13. Jh. (der wahrscheinlich König Rudolf von Habsburg gefördert wurde), von ®Wolfram von Eschenbach im "Parzival" und von ®Konrad von Würzburg im "Schwanritter". Der „Lohengrin“ eines ungenannten bayerischen Dichters, entstanden zwischen 1283 und 1290, ist ein klassisches Beispiel für die in der hoch- und spätma. Literatur so beliebten Vermengung von literarischer Fiktion und historischen Tatsachen. In den Rahmen der skizzierten Handlung sind zeitgeschichtliche Episoden aus der dt. Herrschergeschichte eingeflochten. Als Quellen dienten u.a. Wolframs Werke, der „Jüngere Titurel“ Albrechts von Scharfenberg, der Schwabenspiegel und die Sächsische Weltchronik.