Mappa mundi

Aus Mittelalter-Lexikon
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mappae mundi (mlat. mappa = Tuch, Serviette, lat. mundus = Welt; also eigtl. „Tuch [mit einer Darstellung] der Welt“). Ma. Weltkarten entsprachen nicht der Intention moderner Kartographie, die Oberfläche der Welt naturgetreu darzustellen, sondern sie wollten die bewohnte Welt – die oikumene – schematisch und gemäß einer transzendenten Wahrheit als Abbild eines göttlichen Schöpfungs-und Gschichtsplans sinnfällig machen. So sind denn die wichtigen Abbildungen und Legenden der mappae mundi nicht relativen Entfernungen von Orten oder genauen geographischen oder topographischen Gegebenheiten gewidmet, sondern illustrieren biblische, legendäre, historische und naturkundliche Themen. Große, aus mehreren Pergamenten aus Kalbs- oder Schaffell zusammengesetzte Weltkarten enthielten eine große Menge enzyklopädischen Wissens in Schrift und Bild. Da Schrift- und Bildgröße nicht auf Fernsicht angelegt sind ist anzunehmen, dass die Karten einer in unmittelbarer Nähe stehenden Zuhörerschaft von einem Dozenten erläutert wurden.
(s. Ebstorfer Weltkarte, Land- und Seekarten, Pietro Vesconte, TO-Karten)