Meer

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Meer (mhd. mer, ahd. meri = Sumpf, stehendes Gewässer; Meer; lat. oceanus). Vor den Küsten des Festlandes begann die Wildnis des Meeres, jenseits der man den Rand der Welt vermutete. Von den Fahrten abenteuernder Wikinger abgesehen, die wohl wegen Übervölkerung ihrer Heimat nach neuen Ufern suchten, beschränkte sich die ma. ®Seeschifffahrt auf küstennahe Gewässer und bekannte Gestade. Motivationen zur Seefahrt waren Fischfang, Handel, Pilger-, Gesandschafts-, Abenteuerreisen, Kriegs- und Beutezüge. Selbst als man mehr über Ausdehnung und Gestalt der Meere, über Ebbe und Flut, Wind- und Meeresströmungen und über Navigation wusste, blieb der unheimliche, mythenumwobene Charakter des Ozeans erhalten, blieben die Wasser bevölkert von sagenhaftem Getier (Riesenfischen, Seeschlangen) und anderen, halbmenschlichen "merwundern" (Meerfeen, fischschwänzigen Meerweibern und -männern) . Das tröstende Bild von dem Schiff der Kirche, in welches geborgen die Christenheit durch die Fährnisse der Welt dem himmlischen Jerusalem entgegengetragen wird, war eines der verbreitetsten allegorischen Bilder des MA.