Memorbuch

Aus Mittelalter-Lexikon
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Memorbuch. Totengedenkbuch jüdischer Gemeinden. Dem Inhalt nach besteht es aus einer Gebetesammlung, einem allgemeinen Totenverzeichnis und einem Martyrologium (einem Verzeichnis der Gemeindmitglieder, die während der Judenverfolgungen ums Leben gekommen waren.) Die Totenlisten wurden währen des Gottesdienstes zum Gedenken verlesen. Das Nürnberger Memorbuch gilt als besonders wertvolles historisches Dokument: es verzeichnet die Opfer der Verfolgungen während der Kreuzzüge (1096), im Verlauf des Rindfleischpogroms (1298) und während der Pestpandemie (1348/49). (s. Judenpogrom)