Minnelehre

Aus Mittelalter-Lexikon
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Minnelehre. Didaktische ma. Literaturgattung über die Minne. Sie kommt in verschiedenen Formen vor:
1) in Form eines selbständigen Prosatraktates, z.B. in "De arte honeste amsndi" des ®Andreas Capellanus, als gereimtes Streitgespräch, z. B. bei ®Hartmann von Aue, oder als ®Minneallegorie;
2) als an eine Romanfigur gerichtete Unterweisung in der rechten Handlungsweise in Liebesdingen, z. B. die Belehrung der Lavinia in der Eneit des ®Heinrich von Veldeke;
3) als Zusammenfassung eines Werkes nach Art der "Ars amatoria" des röm. Dichters Ovid. (Die "Ars amatoria" ist um das Jahr 1. v.u.Z. entstanden und gibt Ratschläge dazu, wie ein Mann eine Frau kennenlernen, ihre Liebe gewinnen und dauerhaft an sich binden kann. Pseudo-Ovidische Dichtungen hatten ihre Blütezeit im 12./13. Jh. und zwar in der lat. und afrz. Vagantenpoesie.)