Modisten
Modisten (mlat. modistae, v. lat. modus = Vorschrift, Regel). Scholastische Denkschule, welche die Logifizierung von Sprache und Sprachregeln (Grammatik) betrieb. Basierend auf der Grammatiktheorie, wie sie Donatus (röm. Grammatiker, um 350 n. Chr.) und Priscian (röm. Grammatiker, erste Hälfte 6. Jh. n. Chr.) hinterlassen hatten, wurde – besonders an der Pariser Universität und in der Zeit zwischen 1270 und 1350 – als Fach der Logik eine „spekulative Grammatik“ betrieben. Deren Kernproblem waren Wechselbeziehungen zwischen kategorialen Seinsweisen der Dinge (modi essendi), Erkenntnisweisen (modi intellegendi) und Bezeichnungsweisen (modi significandi). Hauptvertreter dieser Schule der Sprachlogik waren Siger von Courtrai (Sigerus de Cortraco, Zeger van Kortrijk; um 1283 – 1341; Hauptwerk „Summa modorum significandi“) und ®Thomas von Erfurt (um 1300; Hauptwerk „Tractatus de modis significandi seu Grammatica speculativa“).
Als Modisten (von modus scribendi = die rechte Art zu Schreiben) wurden im SMA. auch - meist laikale - Lehrer des Lesens und Schreibens bezeichnet, die Kinder und Erwachsene gegen Entgelt
unterrichteten(s. Schreiber).