Montpellier

Aus Mittelalter-Lexikon
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Montpellier. Stadt im Westen der franz. Mittelmeerküste, urkundlich erstmals 986 erwähnt, erblühte rasch durch seine Lage an der Via Domitia, einer bedeutenden Handelsstraße zwischen Italien und Katalonien und profitierte späterhin von ihrer Lage an einem der Pilgerwege nach Santiago de Compostela. Die Ärzteschule wird erstmals 1137 genannt. Sie stand von Anfang an nicht nur Christen , sondern auch Studenten und Professoren aus dem jüdisch-islamischen Kulturkreis offen. 1220 erfolgte die Gründung der Universität und die Anerkennung der Ärzteschule als erste medizin. Fakultät Frankreichs. Mitte des 13. Jh. trat diese nach dem Niedergang der Medizinschule von ®Salerno in deren Nachfolge ein. In Praxis und Theorie folgte die Schule den Lehren des Rhazes. Hoher Wert wurde der eigenen Erfahrung beigemessen. Die wohl berühmtesten der Medizin-Professoren in Montpellier waren ® Arnaldus de Villanova, der von 1289 bis 1299 hier lehrte, und ® Bernhard von Gordon. 1289 war durch päpstl. Dekret ("Quia sapientia") an der Universität von Montpellier ein Studium generale eingerichtet worden, an dem die Fächer Theologie, Philosophie, Jura und Medizin gelehrt wurden.