Mosaiken

Aus Mittelalter-Lexikon
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Mosaiken (neuzeitl. Lehnwort aus dem Frz; v. lat. musivum [opus] = künstlerisches [Werk]). Bildnerische Technik nach antikem Vorbild, beruhend auf dem flächenhaften Aneinanderfügen kleiner Einzelstücke (lat. tesserulae) verschiedenfarbigen harten Materials (Marmor, Glasfluss, Ton, Edelstein) auf einem Mörtelbett; diente zum Schmuck von Fußböden, Wänden und Apsiswölbungen. Unter Karl d. Gr. erfuhr Anfang des 9. Jh. die Mosaikkunst eine kräftige Wiederbelebung. So ließ er die Kuppel seiner Aachener Pfalzkapelle in bewusster Anknüpfung an christlich-spätantike Tradition in musivischer Technik ausschmücken. In der Palastkapelle von Karls Mitarbeiter Theodulf, dem Bischof von Orleans, ist in der Apsiswölbung ein Mosaik (um 806) erhalten. In der Romanik verließ man die Mosaiken zugunsten der Wandmalerei, die wesentlich billiger zu erstellen war; ein seltenes Beispiel romanischer Mosaikkunst ist das Grabmal des Abtes Gilbert von Maria Laach (nach 1152, mit Bildnis und Inschrift; Landesmuseum, Bonn). Bodenmosaiken haben sich mancherorts auch als ®Labyrinthe erhalten.