Murbach

Aus Mittelalter-Lexikon
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Murbach. Benediktinerabtei im Ober-Elsaß, gegründet 728 von dem Wanderbischof (episcopus vagans) ®Pirminius, ein Jahr nachdem dieser von seinem Reichenauer Kloster vertrieben worden war. Eines der reichsten Klöster seiner Zeit, im Besitz von 16 Meierhöfen, von denen viele im Gebiet der heutigen Schweiz gelegen waren und 1291 unter die Herrschaft der Habsburger kamen. Von dem ehemals bedeutendem roman. Baubestand der Abtei haben sich Chor und Querschiff der Klosterkirche erhalten. Aus dem Skriptorium gingen die „Murbacher Hymnen“ hervor, lat. Breviergesänge mit dt. Übersetzung. Im 18. Jh. ist die Abtei aufgehoben worden. – Die sog. „Murbacher Statuten“ stammen in Wirklichkeit von der Reichenau; Abt Hatto hatte diese Reformpläne in Anlehnung an jene der Aachener Synode von 816 für sein Kloster zusammengestellt. Sie gelten als wichtige Quelle für das Klosterleben der Reichenau in ihrer Blütezeit.