Paulinus von Aquilea

Aus Mittelalter-Lexikon
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Paulinus von Aquilea (vor 750 – 802; hl.) Kleriker und Grammatiker in Cividale, dem Sitz des Patriarchen von Aquilea. Wurde 776 durch Karl d. Gr. an dessen Hof geholt, wo er als herausragendes Mitglied der Palastakademie auftrat, sich mit Alkuin befreundete und Lehrer Angilberts wurde. Er gilt neben Paulus Diaconus als wichtigster Vermittler röm. Kulturgutes an die „Karolingische Renaissance“. 787 kehrte Paulinus in seine Heimat zurück, um das Amt des Patriarchen von Aquilea zu übernehmen. Auf der Synode von Cividale (796/97) argumentierte er für die Aufnahme des „Filioque“ in das ®Glaubensbekenntnis der röm. Kirche. Im Sinne Karls betrieb er zusammen mit dem Erzbischof von Salzburg die Christianisierung der Awaren und Slawen.
Werke: „Liber exhortatorius“ (der älteste bekannte Laienspiegel des lat. MA.); „Regula fidei“ (eine Glaubenslehre“); verschiedene Briefe und Gedichte.