Plattner

Aus Mittelalter-Lexikon
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Plattner (mhd. blatenaere, blatner = Harnischschmied). Der Name kommt von den eisernen Platten (mhd. blate, plate), mit denen im 13. Jh. das Kettenhemd an besonders gefährdeten Stellen verstärkt wurde. Gegen Ende des 14. Jh wurde aus der teilweisen Panzerung durch Hinzufügen immer neuer Teile der Ritterharnisch, in dem der ganze Körper geborgen war (s. Harnisch). Der Plattner kaufte von den Hammerschmieden das zu starkem Blech ausgereckte Eisen und trieb daraus – unter wiederholtem Erhitzen des Blechs in der Esse – die gewünschte Form. Dazu verwendete er unterschiedlich geformte Ambosse und Hämmer. Vor dem Aneinanderfügen der einzelnen Harnischteile wurden diese in der ®Harnischmühle poliert. Plattner arbeiteten sowohl nach Maß wie in Serie. Als erstklassige Plattnerzentren Deutschlands galten Innsbruck, München, Augsburg, Landshut und Nürnberg. Als von minderer Qualität galten Harnische aus Köln, Leipzig, Erfurt, Lübeck, Magdeburg oder Braunschweig.
(s. Brünieren, Helmschmiede, Sarwürker)