Porzellan
Porzellan (nach porcellana, dem ital. Namen für eine Meeresschnecke mit glänzend weißer Schale). Im Abendland erfuhr man erstmals Anfang des 14. Jh. durch die Reiseberichte ®Marco Polos von den kostbaren chinesischen Keramikwaren; er schreibt von einem edlen, weißen Material, aus dem das chines. Tafelgeschirr besteht. Da Gegenstände aus Porzellan schwer wiegen, relativ viel Transportraum beanspruchen und bruchempfindlich sind, wurden sie erst zu Ende des MA. durch – vor allem portugiesische, spanische und holländische – Handelsschiffe nach Europa gebracht, als sich die Tonnage der Handelsflotten infolge der stürmischen Wirtschaftsentwicklung enorm vergrößert hatte. Nun waren Größe und Gewicht der Handelswaren kaum mehr limitierenden Eigenschaften. Chin. P. wurde in gehobenen Kreisen als teures Luxusgut („weißes Gold“) geschätzt.
(Die chines. P.-Hersteller konnten ihre Produktionsmethoden geheim halten. Die Nachahmungs-Versuche abendländischer Alchemisten hatten keinen Erfolg. Das Herstellungsverfahren für P. sollte in Europa erst im 18. Jh. erfunden werden, und zwar durch J. F. Böttger und E. Walther über dem Versuch, Gold zu machen.)