Profanbauten der Romanik
Profanbauten der Romanik. Weltliche Bauten (in privatis vel publicis aedificiis compendis = private und öffentliche Gebäude) dieser Zeit wurden zumeist in Holzbauweise erstellt und haben sich nicht erhalten. Sofern sie aus Stein waren, wurden sie - eben weil sie keine kirchliche Heiligung hatten – immer wieder durch Neubauten ersetzt. Beispiele für den roman. Palastbau waren die Kaiserpfalzen von Gelnhausen, Goslar und Wimpfen sowie Heinrichs des Löwen Burg Dankwarderode in Braunschweig. Der Hauptbau (s. Palas) enthielt den kaiserlichen Festsaal. Palas und Kirche waren häufig axial engeordnet, dazwischen lag ein großer Binnenhof, der von Säulenhallen und Gebäuden umgeben war.
Ein herausragendes Beispiel für den Burgenbau der Stauferzeit ist die Wartburg bei Eisenach, deren Palas, das "Landgrafenhaus", als Wohngebäude erbaut wurde.
Beispiele bürgerlicher Bauten sind: das "Graue Haus" in Winkel (Rheingau), das als ältestes Steinhaus Deutschlands (11. Jh.) gilt; das "Romanische Haus" in Münstereifel (12. Jh.); das sechsstöckige "Templerhaus" in Köln; die "Hofapotheke" in Saalfeld; das wohl älteste deutsche Rathaus in Gelnhausen (um 1170).
Häufiges Stilmerkmal des roman. Wehrbaus war das Buckelquader-Mauerwerk, das nie bei Kirchenbauten Anwendung fand. Vorbild könnte die Stadtmauer von Konstantinopel gewesen sein, wie sie die Kreuzfahrer kennengelernt hatten. Schönes Beispiel: die beiden erhaltenen Stadttore (13. Jh) von Freiburg/Br.