Rachepuppe

Aus Mittelalter-Lexikon
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Rachepuppe. Eine aus Wachs, Ton, Lehm oder Holz gefertigte Puppe, die man vernichtete (durchbohrte, aufspießte, verbrannte usf.), um die eigentliche Zielperson, einen durch die Puppe verkörperten Menschen, zu töten. Diese Zauberpraxis findet in Europa wohl erstmals Erwähnung im Zusammenhang mit dem Tod des Erzbischofs Eberhard von Trier (1066), der angeblich von Juden durch Schmelzen einer wächsernen Rachepuppe ermordet worden war. Danach scheint besagter Bildzauber immer wieder aus Verhörakten und kirchlichen Weisungen auf.
(s. Bildzauber)