Säumer

Aus Mittelalter-Lexikon
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Säumer (mhd. soumaere; v. soum = Last [eines Saumtieres], als Gewichtsmaß soviel ein ®Lasttier tragen kann. Mit frz. somme aus vlat. sauma = Packsattel). Führer von Saumtieren, die – besonders auf den mit Wagen nicht befahrbaren Gebirgsstrecken – mit Saumpferden, Eseln, Mauleseln und Maultieren den Warentransport besorgten. Sie waren im Auftrag von Kaufleuten unterwegs, und schlossen sich zur besseren Abwehr räuberischer Überfälle und zu gegenseitiger Hilfe zu Reisegemeinschaften zusammen ("Karawanenhandel"). Auch als mit wachsendem Warenverkehr viele Saumpfade zu Karrenwegen ausgebaut wurden, beförderte man in schwierigem, "unwegsamen" Gelände der Alpen und der Mittelgebirge Waren weiterhin und bis in die Neuzeit auf Saumpfaden.
Säumerei wurde häufig von Bauern im Nebenerwerb betrieben, die sich und ihre Lasttiere nach Beendigung der Ernte im Herbst gegen Lohn an Großhändler verdingten.
(s. Saumwege)